TRR 130
B-Zellen: Immunität und Autoimmunität
B-Zellen sind ein wesentlicher Bestandteil des menschlichen Immunsystems: Dringen Krankheitserreger in den Körper ein, schütten diese Zellen Antikörper aus, die die Eindringlinge bekämpfen. Die Wissenschaftler im Transregio-SFB „B-Zellen: Immunität und Autoimmunität“ (TRR130) untersuchen, was die B-Zellen dazu bringt, Antikörper zu produzieren und wie diese für lange Zeit in hohem Spiegel ausgeschüttet werden. Dazu werden Forscher von der Universität Erlangen-Nürnberg (mit dem Sprecher Prof. Lars Nitschke), der Charité Berlin, dem Rheuma-Forschungszentrum Berlin, der Universität Freiburg, Universität Göttingen und der Universität Ulm seit dem 1. Juli 2017 in der zweiten Förderperiode durch die DFG gefördert. Ziel der Forscher ist es, besser zu verstehen, wie diese B-Zell-Immunantworten eingeleitet werden, wie selbst-reaktive B-Zellen eliminiert werden und wie es den B-Zellen gelingt, sich an Erreger, die sie schon einmal bekämpft haben, zu „erinnern“ (immunologisches Gedächtnis). Außerdem ist ein Ziel die Regulation von B-Zell-Immunantworten durch Signale und lösliche Proteine besser zu verstehen.
Zweiter Schwerpunkt der wissenschaftlichen Untersuchungen sind die Fehlfunktionen der B-Zellen, die dazu führen, dass Antikörper den eigenen Organismus angreifen. Folge dieser sogenannten Autoimmunreaktionen können schwerwiegende Krankheiten wie Rheumatoide Arthritis, Systemischer Lupus Erythematodes oder Multiple Sklerose sein. Neue Evidenz zeigt, dass es nicht nur die gegen sich selbst gerichteten Antikörper, sondern auch Antikörper-unabhängige Funktionen von B-Zellen sein können, die an der Entstehung dieser Autoimmunkrankheiten beteiligt sind. Mit ihren Forschungen wollen die Wissenschaftler einen Beitrag zum grundlegenden Verständnis der Autoimmunerkrankungen leisten und neue Therapieansätze gegen diese Krankheiten entwickeln.